
Schwetzinger Festspiele 2019
Schwetzinger SWR Festspiele 2019
24.05.2019 Klavierabend: Martin Helmchen
Johann Sebastian Bach (1685–1750)
Fünf Choralvorspiele, bearb. von Ferruccio Busoni und Max Reger
Franz Liszt (1811–1886)
"Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen", Präludium nach J. S. Bach S 179
"Vexilla regis prodeunt" S 185, Deux Légendes R 17
César Franck (1822–1890)
Präludium, Choral und Fuge FWV 21
Olivier Messiaen (1908–1992)
"Vingt regards sur l’Enfant-Jésus" (Auswahl)
Für Olivier Messiaen waren Musik und Transzendenz Geschwister. Besser als jede andere könne die Tonkunst ein Vorgefühl der Ewigkeit und des himmlischen Glücks vermitteln. Vor allem vermöge dies eine "Musik der Farben", deren Wirkung den bunten Glasrosetten alter Kathedralen gleichkomme. Farben, das sind Klänge, Akkorde, Timbres, sie erblühen und vergehen in der Zeit, sind durchzogen vom Lineament melodischer Gestalten. Der Klavierzyklus über die
Zwanzig Blicke auf das Jesuskind
, die er 1944 parallel zu einer Theorie seiner Tonsprache ausarbeitete, erscheinen wie ein Kompendium dieser Auffassung. In ihnen verschränken sich Geheimnis, Atmosphäre und Suggestion. Denn die Kunst des Klavierspiels besteht nicht zuletzt darin, etwas aufscheinen zu lassen, was physikalisch nicht vorhanden ist. Darauf vertrauten Ferruccio Busoni und Max Reger, als sie in ihren Bearbeitungen Bachscher Choralvorspiele die Wirkung der Orgel einfangen wollten. Darauf vertraute Franz Liszt, als er seine Fantasie über Bachs Kantatensatz
Weinen, Klagen …
für Orgel und Klavier fasste. Die Grenzen zwischen Vergegenwärtigung (Bachs, der Orgel, der religiösen Aura) und Originalkomposition verfließen, ähnlich wie bei César Franck.
Einführung: 18:30 Uhr, Mozartsaal mit Martin Helmchen
Mozartsaal, Schloss Schwetzingen/ Linker Zirkel
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