
Schwetzinger SWR Festspiele 2020
28.05.2020 Hölderlin-Gesänge IV - Schola Heidelberg & Ensemble Aisthesis
Schola Heidelberg
Ensemble aisthesis
Walter Nusbaum,
Dirigent
SWR Experimentalstudio
Joachim Haas,
Klangregie
Ludwig van Beethoven 1770 – 1827
Elegischer Gesang op. 118
Robert Schumann 1810 – 1856
Frauenchöre op. 69 und op. 91 vier Gesänge op. 141 (Auswahl)
Johannes Brahms 1833 – 1897
Drei Gesänge op. 42
Franz Schubert 1797 – 1828
Gesang der Geister über den Wassern D 714
Anton Webern 1883 – 1945
Trio für Streicher op. 20
Luigi Nono 1924 – 1990
»Doch uns ist gegeben«, aus »Io, frammento da Prometeo«
György Ligeti 1923 – 2006
Drei Phantasien nach Hölderlin
2020 ist ein Jahr bedeutender Jubiläen. Neun Monate vor Beethoven, am 20. März 1770, wurde der Dichter Friedrich Hölderlin geboren. Das Programm der Heidelberger Schola ist ihm gewidmet. Nur vier der vertonten Texte stammen von ihm selbst; Nonos und Ligetis Kompositionen belegen ihre Aktualität über seine Lebenszeit hinaus. Aber es ist, als würden alle anderen Werke seinen Dichterhorizont ausleuchten: das Spiegel- und Konfliktverhältnis von Innen- und Außenwelt, von Mensch und Natur; die Erinnerungsschichten der Mensch-heitshistorie als Hilfe, dem Heute beizukommen; das Zusammenspielen von Sinn und Klang, das Musik und Sprache auf je verschiedene Weise eigen ist; und das Ideal, das in weiter Hoffnungsferne liegt; ebenso aber den hohen Kunstrang seiner Dichtung, seine konstruktive, emotional getränkte Verbindlichkeit, die sich in der Geschichte der Moderne wiederfindet.
SWR2 Kulturkarte